Die Hofanlage des Tuppenhofs

Tuppenhof-Türbalken von Anno 1709

Die restaurierte Hofanlage, die sich dem Besucher als ein gewachsenes Ensemble darbietet und sich im 19. Jahrhundert zu einer geschlossenen Anlage als Vierkanthof entwickelt hat, besteht aus:

  • dem ursprünglichen Wohnstallhaus (1705/1709),
  • der Scheune, die um etwa 1720 erbaut wurde und in mehreren Ausbauphasen nach Norden (1771) und nach Süden (1776) sowie nach Westen (spätes 18. und Ende des 19. Jahrhunderts) erweitert wurde
  • dem Torhaus, das ursprünglich an der Stelle des heutigen Pferdestalls stand und 1860 zur erst dann entstandenen Straße Rottes verlagert wurde
  • dem Pferdestall, der in seiner heutigen Gestalt ein Bau aus den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts ist
  • der Außenwerkstatt zwischen Pferdestall und Torhaus
  • der Innenremise, bestehend aus einer um die Jahrhundertwende (19./20. Jh.) errichteten Mauer zur Straße und einer Überdachung
  • einem Erweiterungsbau zwischen Wohnstallhaus und Scheune zur Vergrößerung des Kuhstalls, der 1927 acht Rinder aufnehmen konnte
  • dem Innenhof
  • der Außenremise
  • dem unmittelbar hinter dem Hof gelegenen Brunnen, der aus Liedberger Sandstein errichtet wurde und vermutlich als ältester Bestandteil seit der Mitte des 12. Jahrhunderts erhalten ist
  • dem historischen Bauerngarten

Das Wohnstallhaus, das vermutlich 1705 errichtet wurde und 1709 eine Verbreiterung des Seitenschiffes nach Süden um ca. 80 cm erfahren hat, besteht im Erdgeschoss aus einem Eingangsraum, dem Herdraum, der nach Osten liegenden Upkammer (Schlafraum) mit darunter befindlichen Keller, einem Treppenaufgang in das Obergeschoss; im Seitenschiff, das vermutlich ursprünglich die Stallungen enthielt, aus einer Schlafkammer, einer guten Stube, der Spud (Spülküche) und einer Knechtekammer. Den Abschluss des Hauses nach Westen bildete der Kuhstall, der im 18. und 19. Jahrhundert wesentlich kleiner war als der heutige Kuhstall. Im nördlichen Vorbau neben der Eingangstür befand sich die Außentoilette.

Im Obergeschoss lag oberhalb der Upkammer die Mägdekammer (später Dörrkammer), ein Lagerraum (heute Innenwerkstatt), sowie ein weiterer separater Raum. Im Seitenschiff schließt sich ein weiterer, durchgehender Lagerraum an (er enthält heute die Ausstellung zur Hofgeschichte). Vom Obergeschoss aus führt eine Treppe auf den Söller.

Hof- und Gartenanlagen des Tuppenhofes haben sich im Laufe von Jahrhunderten kontinuierlich entwickelt und auch immer wieder verändert. Die Bauforschung hat ergeben, dass der Hof schon weit vor dem 30-jährigen Krieg entstanden ist, als Siedlungsfläche schon seit Mitte des 12. Jahrhunderts genutzt wurde.

Himmelbett in der Upkammer des Tuppenhofs in Kaarst-Vorst
Himmelbett in der Upkammer
Die Knechtekammer auf dem Tuppenhof
Knechtekammer
Wohnküche auf dem Tuppenhof
Wohnküche
Die Gute Stube auf dem Tuppenhof in Kaarst-Vorst
Gute Stube
Das Backhaus auf dem Tuppenhof
Backhaus auf dem Tuppenhof
Waschküche oder Spud im Tuppenhof in Kaarst-Vorst
Waschküche oder Spud
Dörrkammer auf dem Tuppenhof in Kaarst-Vorst
Dörrkammer
Original Lehmfachwerk auf dem Tuppenhof
Original Lehmfachwerk
Schlafzimmer mit Waschschüssel auf dem Tuppenhof
Schlafzimmer mit Waschschüssel
Das Kuhskelett auf dem Tuppenhof
Kuhskelett