Die musealen Ziele und Veranstaltungen des Tuppenhofs
Seit der Eröffnung im Mai 1999 hat der Vorstand des Museumsfördervereins ein vielseitiges Programm entwickelt, das stetig ausgebaut wird. Jedes Jahr finden auf dem Tuppenhof interessante Vorträge und Konzerte statt, wobei sich die Scheune als stilvolles Ambiente für anspruchsvolle Veranstaltungen erwiesen hat. Die Kooperation mit der Deutschen Oper am Rhein, die im Frühjahr 2006 mit der Mozart-Oper „Die Gärtnerin aus Liebe“ ihren Anfang fand, sorgt jedes Jahr für neue Opernhöhepunkte. Die Vortragsreihe „Dienstags im Tuppenhof“ hat sich inzwischen erfolgreich etabliert, bei der lokal- und regionalgeschichtliche Themen im Vordergrund stehen. Fester Bestandteil des Programms ist auch eine jährlich wiederkehrende Dichterlesung, die in den letzten Jahren durch Autorenlesungen von der Arbeitsgemeinschaft der Kaarster Büchereien ergänzt wird
Jährliche Wechselausstellungen vervollständigen die im stetigen Ausbau befindliche Dauerausstellung, die die früheren bäuerlichen Wohn-, Lebens- und Arbeitsverhältnisse im Tuppenhof dokumentiert. Im Jahr 2000 fand eine viel beachtete Ausstellung über Kräuter- und Heilpflanzen statt, im Jahr 2001 wurde die Wanderausstellung „Knechte, Mägde und all sein Gesind“ des Niederrheinischen Freilichtmuseums Dorenburg in Viersen-Grefrath gezeigt, wobei die Lebensverhältnisse des bäuerlichen Dienstpersonals am Niederrhein im 19. Jahrhundert heraus gestellt wurden, 2002 wurde im Rahmen des kulturellen Leitthemas der Euroga 200 plus „Krieg und Frieden“ die Ausstellung „Glanz und Elend – Spuren des Dreißigjährigen Krieges im Rheinland“ des Kulturamtes Kaarst (Konzeption: Reinhard Manter, Büttgen) mit großem Erfolg durchgeführt, wobei der Tuppenhof erstmals auch wochentags geöffnet war.
Im Jahr 2003 wurde eine weitere große Ausstellung in der Scheune des Tuppenhofes präsentiert: Das Thema dieser ebenfalls von Reinhard Manter konzipierten und verwirklichten Ausstellung lautete: „Das Rheinland unter französischer Herrschaft von 1794 bis 1814“.
2005 konnte sich der Besucher an einer kleineren Ausstellung mit dem Thema „Mit Liebe gekocht – Rund um die rheinische Küche“ mit Leihgaben von Frau Arnold-Reitinger aus Randerath (Konzeption Dr. Max Tauch aus Neuss) erfreuen. Die Jahresausstellung 2006 „Bretter die die Welt bedeuten“ (Konzeption: Reinhard Manter, Krefeld) ermöglichte einen vielbeachteten Blick hinter die Kulissen von Oper und Theater am Niederrhein.
Besonders erfolgreich gestaltet sich auch die Zusammenarbeit mit professionell geführten Museen unserer Region (z. B. dem Clemens–Sels-Museum in Neuss, dem Museum Schloss Rheydt oder dem Niederrheinischen Freilichtmuseum „Dorenburg“ in Grefrath). Vielversprechend erweist sich die Kooperation mit anderen Partnern: Der Düsseldorfer Verein für Familienkunde veranstaltet jährlich zwei genealogische Arbeitsabende und Informationsveranstaltungen auf dem Tuppenhof, zu dem auch Nichtvereinsmitglieder Zugang haben. Auch Theaterprojekte z.B. des Schlachthof-Theaters aus Neuss oder des Galerie-Theaters aus Zons und dem Rheinischen Landestheater Neuss, haben eine erfreuliche Resonanz gefunden. Der ADFC Kaarst koordiniert für seine Mitglieder jährlich den Niederrheinischen Radwandertag mit dem Tag des Offenen Denkmals auf dem Tuppenhof. Weitere traditionell wiederkehrende Veranstaltungen sind: die Kaarster Künstlergemeinschaft SALIX, die jährlich ihr Jahresfest auf dem Tuppenhof ausrichtet, die St. Eustachius-Schützenbruderschaft Vorst, die Anfang Oktober ihr jährliches Erntedankfest auf dem Tuppenhof feiert, oder die Vorster Matthias-Schützenbruderschaft, die ihr offenes Volksliedersingen zweimal jährlich in der Tuppenhof-Scheune durchführt.
Seit 2012 ist der Tuppenhof Mitglied im Kulturgeschichtlichen Museumsnetzwerk Niederrhein. Das Netzwerk veranstaltet alle zwei Jahre ein Themenjahr, an dem sich bis zu 50 Museen und Kultureinrichtungen am Niederrhein und in den angrenzenden Niederlanden beteiligen. Zu Themen wie „Familiengeschichten“ oder „Himmelwärts“ gibt es jeweils ein breites Spektrum an Ausstellungen, Aktionen, Exkursionen, Lesungen und Vorträgen. Das Gesamtprojekt wird gefördert durch Mittel der der Regionalen Kulturpolitik des Landes NRW, der Provincie Limburg und dem Landschaftsverband Rheinland.